Seesterne

Es war einmal ein alter Mann, der jeden Morgen einen Spaziergang am Meeresstrand machte. Eines Tages sah er einen kleinen Jungen, der vorsichtig etwas aufhob und ins Meer warf. Er rief: "Guten Morgen. was machst Du da?" Der Junge richtete sich auf und antwortete: "Ich werfe Seesterne ins Meer zurück. Es ist Ebbe, und die Sonne brennt herunter. Wenn ich es nicht tue, dann sterben sie." "Aber, junger Mann", erwiderte der alte Mann, "ist dir eigentlich klar, das hier Kilometer um Kilometer Strand ist. Und überall liegen Seesterne. Du kannst unmöglich alle retten, das macht doch keinen Sinn." Der Junge hörte höflich zu, bückte sich, nahm einen anderen Seestern auf und warf ihn lächelnd ins Meer. "Aber für diesen macht es Sinn..."

 

Welpen zu verkaufen!

In einer Tierhandlung war ein großes Schild zu lesen, auf dem stand:"Welpen zu verkaufen".
Ein kleiner Junge kam vorbei und sah das Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand , fragte er ihn : " Was kosten die Hundebaby´s?" "Zwischen 50.- und 80.- Euro" sagte der Mann.
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus. "Ich habe 7 Euro und 65 Cents." sagte er. "Darf ich sie mir bitte anschauen?"
Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach seiner Hündin. Fünf kleine Hundebaby´s stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich langsamer als die anderen und humpelte auffällig."Was hat denn der Kleine da hinten?" fragte der Junge.
Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsschaden hat und nie richtig laufen würde.
"Den möchte ich kaufen!" sagte der Junge.
"Also den würde ich nicht nehmen, der wird nie ganz gesund." antwortete der Mann. "Aber wenn du ihn unbedingt willst, schenke ich ihn dir."
Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genau so wie die anderen auch. Ich gebe Ihnen meine 7,65Euro und werde Ihnen jede Woche einen Euro bringen, bis er abgezahlt ist."
Der Mann entgegnete nur: "Ich würde ihn wirklich nicht kaufen - er wird niemals in der Lage sein, mit dir zu toben wie die anderen." Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte. Liebevoll auf den Hund blickend sagte er:"Ach, ich renne selbst auch nicht gut und dieser kleine Hund wird jemanden brauchen, der ihn versteht!"

Der Mann biss sich auf die Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: „Mein Junge, ich hoffe und bete, dass jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."

Nach Dan Clark"Weathering the Storm" (aus dem Englischen übersetzt und leicht abgeändert) 
Im Leben kommt es nicht darauf an, wer du bist,sondern dass jemand dich dafür schätzt, wie du bist, dich akzeptiert und liebt.
 
 

Meerschweinchen "Punki" und seine Geschichte

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben. Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht. Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das gequieke meiner Schwester und Mitschweinchen und mir ihnen auf die Nerven gingen. So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst. Niemand kam, um uns zu trösten.

All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche - wir sind in einer Tierhandlung, einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das quälende quieken von andern Meerschweinchenbabys. Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig. Manchmal kommen Menschen uns anschauen, oft ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen. Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sagen "oh, sind die süß, ich will eines", aber dann gehen die Leute wieder fort. Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben. Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist. Als sie sie am Morgen aus dem Käfig nehmen sagen sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft ! Jetzt wird alles gut ! Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben. Sie haben gutes Futter und Karotten dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und liebes Meerschweinchen. Ich heiße jetzt "Punki". Meine neue Familie passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herum zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre o.k., dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Herz und von anderen Worten, die ich aber nicht verstand. Er sprach von wilden Züchtern Ich habe nichts von alledem begriffen aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen. Jetzt bin ich ein Jahr alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen tollen herum, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mittollen will. Ich möchte so gerne ein kräftiges Meerschweinchen sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen. In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es "genetisch" und "nichts zu machen" . Ich möchte draußen in der Wiese mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um die Gurke zu holen die das kleine Mädchen mir hinhielt, dabei sind Gurken meine Lieblingsspeise, ich konnte nur noch schreien vor Schmerzen. Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen ... Sie sind so seltsam, was ist los ? War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gott sei Dank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie Auf Wiedersehen auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem lieben sanften Quieken und einem kleinen Schnuffeln. Viele glückliche Jahre wollte ich mit Euch verbringen, es hat nicht sein sollen. Statt dessen habe ich Euch so viel Kummer gemacht. Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware ....

Punki

 

Dieser Text beruht auf der Wahrheit und auf viele Tragödien , welche sich tagtäglich abspielen und zu hunderten wiederholen, wenn die Menschen nicht endlich begreifen lernen.

Ich habe diesen Text nicht selbst entworfen, stehe aber voll und ganz hinten ihm. Er hat mich zu Tränen gerührt, als ich ihn das erste Mal lass und es ist denke ich im Sinne des Verfassers wenn ich sage: KOPIERT ihn, setzt ihn auf Eure HP, helft, dass die Menschen lernen, endlich zu BEGREIFEN........

 

Die Geschichte der Engel

 

Ein kleiner roter Kater blieb plötzlich stehen.

Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren ruhigen Wasser des Teiches, sah er seine Mammi.

Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte, sie zu
berühren,und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz nass und Mammis Bild tanzte auf den Wellen fort.
"Mammi!" rief er. "Ist etwas nicht in Ordnung?"

Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des
Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen.
Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser.
"Das muß ein Fehler sein", sagte er. "Ich sollte nicht hier sein".
Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mammi spiegelte sich wieder darin.

"Ich bin doch noch ein Baby. Mammi sagt, das muß ein Irrtum sein. Sie
sagt, ich darf gar nicht hier sein".
Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote
Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mammis Schoß, aber es war
fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter
dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen
seinen Willen zu schnurren an.

"Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist Dir bestimmt, hier zu sein, und
Deine Mammi weiß es tief in ihrem Herzen", sagte die Dame. Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame.

"Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und
auch Daddy ist traurig". "Aber sie wußten von Anfang an, daß dies
geschehen würde". "War ich denn krank?"

Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas
darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war.
"Nein, sie wußten nicht, daß Du krank warst", sagte die freundliche
Dame. "Aber dennoch wußten sie, dass sie die Tränen gewählt hatten".
"Nein, das taten sie nicht", sagte der kleine rote Kater. "Wer würde
schon Tränen wählen?"

Sanft küßte die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und
geliebt - aber er war noch immer voll Sorge um seine Mammi. "Ich will
Dir eine Geschichte erzählen", sagte die Dame.

Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen.
Katzen - Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary , Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch - Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Meerschweinchen und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann:

"Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und
baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie
zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten
Fenster auf alle möglichen Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und
Spielzeugautos und vieles mehr. "Hier habt ihr etwas, das ihr lieben
könnt,", sagte der Engel. "Diese Dinge werden eure Einsamkeit
vertreiben". "Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist
gerade, was wir brauchen".

"Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht
darum, daß wir sie lieben". Der Oberengel führte sie zum zweiten
Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere.
"Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, daß ihr
sie liebt." Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den
Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet,
einige fütterten die Vögel.

"Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Sie wissen, daß wir sie lieben", sagten sie. "Aber sie lieben uns nicht
wieder. Wir möchten auch geliebt werden."
So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die
Menschen. "Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen.
Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen.
"Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber bald waren sie wieder zurück.
"Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf,
uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen."
Der große Engel schüttelte den Kopf.
"Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müßt mit dem zufrieden sein, was
ich euch gegeben habe." Da entdeckte einer der kleinen Engel ein
weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen,
Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und
bestaunten sie. "Was ist mit denen?" riefen sie.
Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg.
"Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "Aber wir haben Probleme mit ihrem
Operating System." "Würden sie wissen, daß wir sie lieben?" fragte
einer. "Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend.
"Und würden sie uns wiederlieben?" fragte ein anderer.
"Ja", erwiderte der große Engel. "Werden sie je aufhören, uns zu
lieben?" riefen sie. "Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch
für immer lieben." "Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen",
riefen die kleinen Engel. Aber der Oberengel war sehr aufgeregt.
"Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müßt sie füttern.
Und ihr müßt ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen."
"Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel.
Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen
Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den
Augen der Tiere. "Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel,
"es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!"

Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen
weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so
daß sie fast zersprangen. "Wir haben unsere Chance!" riefen sie.
"Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie
sind so gemacht, daß selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht
überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu
leiden!"

Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten.
Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für
die Liebe, die sie uns geben." Der Oberengel sah ihnen nach und
schüttelte den Kopf. "Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er.

"Und so ist es auch geblieben", meinte die freundliche Dame. "Und jede
Mammi und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen,
wissen sie, daß ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen
müssen." Der kleine rote Kater setzte sich auf.
"Warum nehmen sie uns dann zu sich?" fragte er erstaunt.
"Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist."
"Oh", sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war
noch immer das Bild seiner Mammi, weinend. "Wird sie jemals aufhören zu weinen?" Sie nickte.

"Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen
nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders."
Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern
tropfen. "Er machte heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne
enthält ein bißchen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und
Streicheln und der Freude an Dir. Wenn Deine Mammi weint, heilt ihr
Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich
besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an Dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für einen neues Kätzchen öffnen."

"Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!"
Die Dame lächelte ihn an und stand auf. "Aber sie wird auch wieder
jemanden liebhaben. Daran wird sie denken".

Sie nahm Big Boy und Snowball in ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es so mochte. "Sieh nur, die Schmetterlinge kommen.
Sollen wir nicht spielen gehen?"

Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine
Mammi noch nicht verlassen. "Werden wir jemals wieder zusammen sein?"
Die freundliche Dame nickte.

"Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird
Dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der
Nacht, wenn sie einschläft, wirst Du ihr nahe sein und ihr werdet beide
Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst Du ihr einen Regenbogen
senden, damit sie weiß, daß Du in Sicherheit bist und hier auf sie
wartest."

"Das gefällt mir", sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten
langen Blick auf seine Mammi. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und
wußte, daß ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen
wäre. "Ich hab' dich lieb, Mammi", flüsterte er. "Es ist schon okay,
wenn Du weinst".

Er blickte zu den anderen, die spielten, und lachten mit den
Schmetterlingen. "Oh, Mammi! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich
werde immer bei Dir sein, das verspreche ich."
Dann wandte er sich um und lief den anderen...

 

Wie konntest du nur...??

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Mätzchen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Kind" und trotz einer Anzahl von gekauten Schuhen und einigen Sofakissen, die ich "ermordete", wurde ich dein bester Freund. Wann immer ich "ungezogen" war, zeigtest du mir mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest Du?" - aber dann hattest du dich sofort erweichen lassen und rolltest mich zur Seite, um meinen Bauch zu kraulen. Meine Aufenthalte in der Wohnung wurden während deines Studiums immer länger, aber ich riss mich zusammen. Ich erinnere mich an jene Nächte, als ich mich an dich im Bett ganze nahe anschmiegte und dir zuhörte, wie du im Schlaf gesprochen hattest und ich glaubte, dass das Leben nicht vollkommener sein könnte. Wir gingen in den Park, um dort lange spazieren zu gehen oder um herumzutollen, wir fuhren mit dem Auto irgendwohin, kauften uns ein Eis (ich erhielt nur den Rest der Waffel mit ein wenig Eis, weil, "zuviel Eiscreme ist für Hunde nicht gesund", sagtest Du), und ich hielt im Sonnenstrahl, der durch die Balkontüre ins Wohnzimmer hinein schien, ein langes Schläfchen und wartete so, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.

Allmählich verbrachtes du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir, um "Karriere" zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit damit, um einen "menschlichen Partner" finden zu können. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein "Hundeliebhaber", aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim, respektiere sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!

Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch des Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir vergönnt, denn ich war ein "Gefangener der Liebe". Während sie anfingen zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen, forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.

Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem Leben verteidigen würde. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen, um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören. Zusammen mit ihnen das Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, während du in die Einfahrt fuhrst.

Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit "Ja" und wechselst das Thema. Ich war früher "Dein Hund" und bin heute "nur ein Hund"!

Dann hattest Du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt, und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der "ich" deine Familie war.
Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit "Papieren", Du hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen, während er weinend schrie "Nein Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit vorhanden gewesen sein musste, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich ... "Wie konntest Du?"

Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend, aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer jemand an meinen Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.

Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen und so tolpatischen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete ab.

Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich auf einen Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was da kommen sollte.

Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise, wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre freundlichen Augen und murmelte: "Wie konntest Du?". Möglicherweise verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte, "Es tut mir leid!". Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder verlassen würde. Einem Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.

Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest Du?", nicht gegen sie gerichtet war. Ich dacht an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben immer diese Loyalität zeigen.




Einige Worte des Autors:


Wenn "Wie konntest Du?" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist, dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen

Jim Willis
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